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Im Anfang war das Wort

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Ja, wir haben viele Bücher geschenkt bekommen und freuen uns sehr darüber, vielen Dank! Denn ich kann mich so richtig erholen mit einem guten Buch und einem bequemen Sofa. Interessanterweise gehen Bücher hier bei der Post nicht verloren. (wie manches andere) Das Interesse an Büchern ist bei vielen Menschen hier nicht besonders groß. Bei einigen unserer Safina Jungs merken wir auch woran es liegt: Lesen, schon in der Muttersprache ist für manche immer noch sehr anstrengend. Eine altertümliche Bibelübersetzung ist ein echtes Handicap täglich darin zu lesen, denn ohne Erklärungen bleibt so manche Geschichte im Dunkeln. Doch unsere Kinder erfreuen sich seit einigen Monaten nicht nur an deutschen, sondern auch an englischsprachigen Büchern. Um für genug Nachschub zu sorgen haben wir uns diese Woche in der Stadtbücherei in Morogoro umgesehen. Neben vor allem etwas "angestaubten" technischen Fachbüchern gab es auch einige Kinderbücher für Franziska zu finden. Für die Kleineren g

warten

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Wir sitzen in Dar es Salaam in einem Strandrestaurant, während sich über uns ein Gewitter zusammenbraut. Wir warten hier nicht auf ein leckeres Essen, sondern feiern einen Gottesdienst, denn sonntags trifft sich hier eine internationale Gemeinde. Am frühen Morgen hat Doris schon Jannis zum Flughafen begleitet, denn er hat Ferien und hat einen günstigen Flug nach Deutschland gefunden. Da klingelt mein Telefon in der Tasche. Als ich den Anruf ablehnen will, sehe ich wer da anruft, es ist Jannis. Rasch gehe ich vor die Tür und erfahre, dass sein Flugzeug nicht starten konnte und sie nach fünf Stunden wieder aussteigen mussten. Nun sitzt er im heißen Warteraum am Flughafen und weiss nicht wie es weiter geht. Auch für uns ist es schwierig an Informationen zu kommen, ob und wann die Maschine wieder starten wird. Nach dem Gottesdienst warten wir im Gästehaus, wo es wegen eines Stromausfalls inzwischen auch drückend heiß ist, weil die Klimaanlage ausgefallen ist. Es wird Abend und Janni

power bank

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" Ohne den Schöpfer ist das Geschöpf bald erschöpft. " (Autor unbekannt) Am Sonntag war ich für die Lieder im Gottesdienst zuständig. Da wir keinen Organisten und auch keine Band haben singen wir zu Liedern, die wir über eine Lautsprecherbox mit eingebautem Akku abspielen. Beim vorletzten Lied streikt der Lautsprecher und die Musik hat Aussetzer. Das letzte Lied kann ich nur noch ganz leise abspielen. Der Akku ist leer. Kein Ladekabel und keine Steckdose ist in der Nähe. Normalerweise hat die Batterie gut mehrere Gottesdienste durchgehalten, doch jetzt schafft sie das nicht mehr. In den letzten Wochen hatten wir mehrfach länger Stromausfall. Für unsere Handys haben wir "power banks" an denen wir sie aufladen können. Mit einer alten Autobatterie habe ich ein Notstromnetz für unser Haus gebastelt, damit wir nicht im Dunkeln sitzen. Doch wo lade ich meinen Akku wieder auf wenn ich erschöpft bin? Mein Akku ist auch leer nach einem vollen Jahr und besonders nach d

Endspurt nach Hause

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Nach unserem Schulschlussgottesdienst, Safina Lehrer und ein Teil der Schüler Gestern früh um 5 klingelt mein Wecker. Es ist noch dunkel als ich aus dem Haus gehe. Aus der Stadt ist der morgendliche Ruf des Muhezin zu hören. Es ist Zeit die ersten Jungs wieder zum Bus zu bringen, denn unser erstes Schuljahr ist zu Ende. Als ich am Hostel ankomme ist alles wie ausgestorben, nicht mal der Nachtwächter ist zu sehen. Ein Blick durchs Fenster zeigt mir, dass die vier, die ganz früh los müssen zwar schon wach sind, aber erst gerade aus dem Bad kommen. Ich mahne zur Eile. Der Bus, für den ich schon die Fahrkarten gekauft habe wartet nicht auf Euch! Dann beginnen sie ihr Gepäck einzuräumen, Schachteln mit Büchern und Heften um in den Ferien lernen zu können. Bis die Vier mit ihrem Gepäck endlich im Auto sitzen ist es schon sehr spät. Keine Ahnung, wie ich bis zur Abfahrtszeit an den Busbahnhof kommen soll. Doch der Geländewagen übersteht die Fahrt über die Waschbrettpiste in die Stadt in R

Abwasch

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Diese Woche war der Abwasch wieder ein Thema, denn das ist eine Arbeit die nicht so beliebt ist und mancher drückt sich gerne davor. Dazu geht uns gerade manchmal das Wasser aus, da so viel auf der Baustelle benötigt wird. Doch es hat sich mal wieder gezeigt, wie wichtig sauberes Geschirr ist. Wir hatten die Woche  einige Typhus Fälle und der Grund dafür ist oft ein Hygieneproblem. Wenn das Geschirr nicht gleich gespült wird, können sich auf den Essensresten Keime wunderbar vermehren. Wird es dann nur schnell mit kaltem Wasser abgespült, wird es gefährlich. Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten sich anzustecken. Doch unsere Jungs haben hoffentlich wieder etwas dazu gelernt, dass einfache Arbeiten auch wichtig für die Gesundheit der ganzen Gruppe sind. Wir freuen uns, dass wir nun Unterstützung von unserer neuen Kollegin Susanne von CFI bekommen, die jetzt nach ihrem Sprachkurs nach Morogoro gekommen ist um Hauswirtschaft und Kochen zu unterrichten. Noch wohnt sie in unserem

erste Früchte

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Vor einem Jahr haben wir diese Passionsfrucht Ranken an unserem Haus gepflanzt. Seither warten wir darauf, dass endlich auch Früchte daran wachsen und hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben. Seit einem halben Jahr trifft sich Doris regelmäßig um für die Internationale Schule unserer Kinder zu beten. Zuerst betete sie mit einer anderen Mutter für einen guten neuen Schulleiter. Nun betet sie mit der Frau des guten neuen Schulleiters und einigen anderen für andere Probleme in der Schule. Und es ändert sich etwas! Natürlich steckt da auch viel Mühe und Arbeit dahinter, doch Gott hat seinen Segen dazu geschenkt. Seit Monaten beten wir für eine gute Fortsetzung der Bauarbeiten bei Safina. Nun haben wir einen tüchtigen Vorarbeiter der offensichtlich sein Handwerk versteht gefunden und es kann weiter gehen. Über dem Schülerwohneim wird nun zunächst ein zweites Wohnheim und noch ein Mitarbeiterhaus gebaut. Bei uns war heute Erntedankfest in der Kirche. Im Suaheli Gottesdienst brachte

geschafft!

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Schon seit einem Jahr träumen Jannis und ich davon endlich unseren "Hausberg" den Lupanga Peak zu besteigen. Gestern haben wir es endlich geschafft! Nach etwa 1000 Höhenmetern, die wir von unserem Haus steil bergaufwandern, kommen wir zu diesem "Picknick-Point". Die Wolken liegen unter uns der Gipfel nochmal 500 Meter über uns. Nun wird es richtig steil und wir klettern den anstrengenden letzten Teil bis zum Gipfel. Leider ziehen die Wolken wieder zu und wir haben keine Sicht vom bewaldeten Gipfel aus. Auch die Sicht hinter diesen Berg, den wir täglich vor Augen haben bleibt uns verwehrt. Doch es muss ja nicht das letzte mal gewesen sein, dass wir hier hoch kommen. Als wir nach 9 Stunden wandern endlich wieder zuhause sind tut mir alles weh, doch die Auszeit in der Natur hat mir sehr gut getan nach dieser Woche! Es war einfach sehr viel los, manches liegt unerledigt auf meinem Schreibtisch. Unterricht musste vorbereitet und gehalten werden, Reparaturen durchgefü

grünes Licht

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Es geht weiter. Manches wiederholt sich sogar jetzt nach einem Jahr. Doch immer wieder muss ich mich durchkämpfen mit Dingen, die ich noch nie gemacht habe. Dabei liege ich immer wieder Gott in den Ohren, ohne dessen Hilfe ich nicht weiter wüßte. Letzte Woche hatte ich den Eindruck ich muß noch mal auf die Stadtverwaltung wegen der Genehmigung für unsere Schule, ich hatte jedoch keinen richtigen Grund da hinzugehen. Als ich aus dem Auto steige und gerade zu den Büros reinlaufe klingelt mein Telefon. Der Beamte für die Erwachsenenbildung (unsere Jungs sind ja fast alle volljährig) ist an der anderen Seite und möchte mich sprechen. Ich sage ihm: "ich steh schon vor der Tür von ihrem Büro..." Er war schon etwas verdutzt mich gleich zu sehen. Wir hatten dann ein sehr gutes Gespräch. Gestern hatte ich unseren Safina-Generator mit in die Stadt gebracht um den Anlasser reparieren zu lassen. Zuerst habe ich mich durchgefragt, wer so etwas machen könnte. Bei der Telefonnummer, d

rote Ampel

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Nun sind wir schon ein Jahr in Morogoro, es ist viel passiert, doch oft müssen wir uns in Geduld üben. In diesem Jahr wurden die ersten beiden Verkehrsampeln in Morogoro installiert. Es war spannend zu erleben wie die Verkehrsteilnehmer reagierten. Manche ignorierten einfach dieses moderne Zeug, andere hatten schon mal eine Ampel woanders gesehen. Bisher hat es auch ganz gut ohne funktioniert. Heute morgen standen wir wieder im Stau an der zweiten neuen Ampel. Franziska war schon ganz nervös, denn sie wollte nicht zu spät in die Schule kommen. Anscheinend war die Wartezeit für die Haupstrasse kürzer eingestellt als für die Seitenstraße von der kaum Verkehr einbog. Ganz hinten im Stau hat man keine Ahnung was los ist. Manche Autofahrer haben tatsächlich einfach versucht alle zu überholen und als dann Gegenverkehr kam war das Chaos perfekt. Als wir uns endlich der Ampel näherten konnten wir zumindest sehen wie lange wir noch warten mussten. (Im Leben wäre das manchmal gut zu wissen wi

verlorenes Schaf

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Für unsere Landwirtschaftsausbildung haben wir ein Paar Schafe geschenkt bekommen. Leider ist uns eins der beiden direkt aus dem Stall davongelaufen. Obwohl ein Lehrer und einige Schüler gleich hinterherliefen konnte es nach einer Weile in einem benachbarten Feld verschwinden. Wir haben tagelang überall nachgefragt bei den Nachbarn, doch niemand hatte es gesehen. Wir waren alle sehr traurig, daß unsere Bemühungen Schafe zu züchten so schnell beendet waren. Doch diese Woche brachten Nachbarn das verlorene Schaf zurück, was für eine Freude! Leider ist es sehr krank und wir wissen noch nicht ob es wieder gesund wird. So war es auch mit einem unserer Jungs, der nach Hause fahren durfte. Er hat sich nachts mit anderen auf der Strasse rumgetrieben und wurde gleich ins Gefängnis eingesperrt. Schon in der Schule hatte er große Probleme sich an Regeln zu halten. Als er endlich wieder zu uns zurück kam, war er erst mal sehr krank und musste einige Tage stationär ins Krankenhaus. Das hat u

Auf den Zahn gefühlt

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Der Schulstart verlief schleppend. Ein Schüler kam erst Ende der ersten Woche wieder zurück. Doris lag mit Malaria und Grippe im Bett. Mein Laptop hat nach einem Update nicht mehr funktioniert und ich verbrachte Stunden damit alles wieder herzustellen. So mussten wir unsere Kräfte erst wieder sammeln, denn in der vergangen Woche war richtig viel geboten für unsere Jungs und viele Jungs von der Strasse in Morogoro: Zwei ehemalige Safina Jungs haben drei Tage lang auf den Strassen von Morogoro Kontakte zu Kindern geknüpft, die sich hier mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagen. Ein paar Gesichter waren uns schon von unseren Besuchen auf dem Markt bekannt. Denn diese Woche war  zwei Tage lang ein Team von Zahnärzten zu Besuch, die ganz besonders armen Kindern mit Zahnproblemen helfen wollen. Da wir ja nicht sehr viele Jungs hier wohnen haben, sind wir auf die Strasse gegangen um die kleinen Patienten zu finden und haben auch in anderen Gemeinden und in unserem Dorf zu Safina ein

Ruhe für die Seele

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Nach einer nicht enden wollenden Fahrt, zu sechst, über sehr schlechte Straßen in einem alten klappernden Auto waren wir endlich da. Ein paar Tage sich bedienen lassen, sich um nichts kümmern müssen, wie erholsam. Die Brandung ist laut zu hören in der Nacht, als wir uns in unseren aus Zeltbahn gebauten Hütten ausruhen. Am nächsten Tag als die Sonne aufgeht ist sie wieder da, die Flut. Das warme Wasser lädt zum Baden ein, bevor die Sonne später wieder erbarmungslos vom Himmel sticht. Dann sitzen wir im Schatten und lesen ein Buch: "Die Kunst des reifen Handels" beschäftigt mich und in Gedanken überlege ich wie wir den jungen Männern bei Safina in Morogoro helfen können reife Persönlichkeiten werden zu können. Während ich noch nicht von der Arbeit abschalten kann, hat Christina einen von den aus Zollenreute gespendeten Laptops (vielen Dank!!) angeschaltet und arbeitet weiter. Ihre Semesterferien verbringt sie zwar bei uns, aber nicht um nur Urlaub zu machen. Für ihr Studium

Sommerferien

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Mit einem Schulgottesdienst und einem festlichen Essen haben wir den ersten Teil des Schuljahres abgeschlossen. Nur wenige Schüler bleiben in Morogoro während der drei Wochen Ferien. Auch wir bleiben nicht, wir wollen mit unseren Kindern eine Reise in die Vergangenheit machen und Menschen und Orte besuchen wo wir früher gelebt haben in Tanzania. Nach den Ferien können wir noch ein Stück gutes Land erwerben für die Landwirtschaftsausbildung. Die nächste Bauphase wird uns auch intensiv beschäftigen, bevor im November dann die staatlichen Prüfungen für unsere Schüler sind und das Schuljahr zuende geht. Bis dahin versuchen wir etwas Abstand zu gewinnen und auch die Ruhe an einem abgelegenen Strand zu genießen. Lange haben wir uns darauf gefreut, morgen geht es los! " Wer einen großen Gott hat, der kann sich Ruhe leisten. Ihm läuft nichts davon, weil er schon alles hat. " - Bianca Bleier -

Freud und Leid

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Dieses Kreuz hängt in der ältesten Kirche in Morogoro, die Anfang des letzten Jahrhunderts gebaut wurde. Deutsche Missionare haben es mitgebracht. Das Missionarshaus neben dem kleinen Kirchlein liegt schon in Trümmern. Man muss ein gutes Stück zu Fuß hochlaufen um da hinzugelangen. Viele Geschichten gibt es vom Anfang der Kirche hier oben in den Bergen von Morogoro und es ist bewegend zu sehen wieviele Kirchen heute weit unten in der Stadt entstanden sind. Doch es war immer schwierig über die letzten hundert Jahre und so erleben wir es auch heute: Wir genießen es gerade, dass wir als Familie zusammen diese Plätze hier besuchen können und die wunderbare Landschaft und die wilden Tiere sehen dürfen. Doch gleichzeitig begegnen uns täglich die Lebensgeschichten der Jungs von der Strasse. Ihre Schwierigkeiten in ein geregeltes Leben zu finden und auch miteinander klar zu kommen. Vorgestern hatte ich eine mutmachende Begegnung mit einer hohen Beamtin, die sich sehr über unsere Arbeit f

Serving Our Neighbor

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Gestern haben wir mit unseren Kindern andere Missionare besucht, die wir aus unserer Gemeinde hier kennen. Ihre Organisation nennt sich "Serving Our Neighbor" . Sie kümmern sich vor allem um Familien oder Komunen, die keinen einfachen Zugang zu Trinkwasser haben. Auf ihrem Gelände in Morogoro produzieren sie Sandfilter aus Materialien die man hier kaufen kann, mit denen man aus Dreckwasser sehr einfachTrinkwasser herstellen kann. Unsere Kinder dürfen heute mit einem Team von SON in ein abgelegenes Dorf fahren, das sein Wasser nur aus einem dreckigen Fluß bezieht. Einige Haushalte und die Grundschule dort haben schon solche Filter installiert. Das Team macht auch Gesundheitsschulungen im Dorf. Für die Kinder der Schule gibt es speziellen Unterricht und dann noch einen Spielenachmittag. Auch ein Pfarrer ist mit im Team, denn es gibt nur wenige Christen in diesem Ort und es kommt sonst niemand hier her um das Evangelium zu predigen. Für zuhause haben wir uns einen Highte

Lebensretter Ratten

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Auf dem Weg zu unserem Safina Gelände fahren wir jeden Tag auch an einer der Universitäten von Morogoro vorbei. Neben Landwirtschaft und Veterinärmedizin gibt es inzwischen viele andere Studiengänge dort. Auf dem Gelände neben der Straße ist ein großer Kuhstall zu dem die Studenten früh zu ihren Praktika pilgern. Neben den Kühen gibt es auch drei Kamele, die angeblich ein Geschenk eines arabischen Staatsoberhauptes waren. Etwas weiter sind an der Strasse unscheinbare kleine Schilder mit dem Bild einer Ratte und der Aufschrift (für weiterer Infos dem Link folgen):  apopo Dieses Projekt züchtet afrikanische Riesenratten um sie dann als Lebensretter auszubilden. Sie können z.B. den Sprengstoff in Landminen riechen und die Minen finden oder Tuberkulose diagnostizieren. Wir hatten schon einiges über diese schlauen Ratten gelesen und Leute getroffen, die in diesem Projekt arbeiten, doch bisher keine Gelegenheit gehabt die Ratten selber mal in Aktion zu sehen. Da Ratten eigentlich nachtakt

group work

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Gruppenarbeit ist fester Bestandteil unseres Stundenplans.Bei unserem Biblischen Unterricht kommt Theaterspielen gut an. Hier sitzen die Jünger im Boot und schaun auf Jesus, der über das Wasser kommt. Aber auch sonst sitzen die Jungs immer wieder in kleinen Gruppe zusammen  um miteinander zu lernen. Diese Woche haben unsere Schwachen in Englisch begeistert mit Doris ein englisches Bilderbuch gelesen und übersetzt. Wir bräuchten unbedingt so ein Set Kinderbücher zum Englisch lernen, wie sie Franziska die letzten Monate aus der Schulbücherei mitgebracht hat . Sie spricht inzwischen fließend Englisch. Doch einige unserer Jungs tun sich schwer im Reden, denn es wurde bisher kaum geübt. Während Doris mit ihnen übersetzt und die Wörter erklärt, versuche ich mit dem Mittelfeld in Mathe das Runden zu wiederholen und die Lösung quadratischer Gleichungen anschaulich zu machen. Es geht mühsam und wir werden einigemale unterbrochen, denn ein Handwerker der unsere Türen repariert braucht zwisc

weltweite Familie

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 Während die Safina Lehrer uns Bilder schicken von dem Gottesdienst heute morgen, den die Jungs mitgestaltet haben, telefoniert Franziska mit ihrer großen Schwester in Marburg. Sie zeigt ihr ihre Geburtstagsgeschenke die sie heute morgen endlich auspacken durfte. Erst gestern Abend konnten wir sie und ihren Verlobten ausführlich per Bildtelefon besuchen. In unserer Gemeinde feiern wir zusammen mit Tansaniern, Engländern, Amerikanern, Ugandern und einem Griechen Gottesdienst. Danach rufen die Großeltern an um zu gratulieren. Wir verfolgen über Umwege die Weltmeisterschaft in Rußland im deutschen Fernsehen, oder fangen uns ein anderes Programm über Satelit ein. Jannis ist mit seiner Tante im Süden Tansanias unterwegs und bekommt sein Zeugnis, das wir in der Schule abgeholt haben nun aufs Handy. Obwohl heute schon wieder den ganzen Tag der Strom abgeschaltet ist können wir noch mit aller Welt kommunizieren, das tut gut. Da kommt die überraschende Nachricht, dass morgen wieder Besuc

Kindergeburtstag

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Nach einer kleinen Bergwanderung nach einer Schatzkarte finden wir endlich den wunderbar seltsamen Baum. Er ist voller kleiner Päckchen für alle Geburtstagsgäste! Ja und da hängen tatsächlich grüne Äpfel an den Zweigen. Echte Äpfel! Als die Kinder die Äpfel ernten merken sie, dass sie nur hingehängt wurden, doch alle haben großen Spaß dabei. Die kalte Limonade "green apple" die es im kleinen Laden neben dem Baum gibt schmeckt allen wunderbar und wir freuen uns auf das Stockbrot, das es dann noch am Lagerfeuer gibt. Diese Woche geht für unsere Kinder schon das Schuljahr zu Ende und wir haben gestern schon mal den Geburtstag von Franziska vorgefeiert, bevor die Freunde sich in den Urlaub verabschieden. Es war ein sehr schöner Tag, der abends noch von einem spannenden Fußballspiel gekrönt wurde... Freuen können wir uns auch über Besuche, die wir schon heute Abend aus Deutschland erwarten. Ganz besonders freuen wir uns auf die Zeit mit unseren großen Töchtern, die uns auch ba

Vatertag

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Zu meiner großen Überraschung wurde ich schon heute morgen beglückwünscht, ohne zu wissen warum. In der englischsprachigen Welt wird heute Vatertag gefeiert. Die Idee finde ich sehr wertvoll, wenn ich auch mit der Kultur in Deutschland, wie und wann dieser Tag gefeiert wird wenig anfangen kann. Mir wurde die Tage wieder ganz besonders bewusst, wie wichtig unsere Verantwortung als Väter für unsere Kinder ist. Wir haben das in Deutschland bei der Begleitung Alleinerziehender ja schon leidvoll miterleben dürfen. Nun sehen wir es aus ganz anderer Perspektive an den jungen Männern, die fast ausnahmslos ein gebrochenes Verhältnis zu ihren Vätern haben. Wenn mich manche "Baba" nennen geht mir das nah und ich weiß, dass ich ihnen das nicht geben kann, was ihnen ihre eigenen Väter vorenthalten haben. Die Defizite sind teilweise riesengroß und verursachen große Probleme im Zusammenleben mit Anderen. Kinder brauchen eine Familie mit einer Mutter und einem Vater um sich gesund entwicke

Brot

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Für uns Deutsche ist das tägliche Brot schon eine ganz zentrale Sache. Deshalb bäckt Doris auch immer wieder selber Brot mit einer guten knusprigen Kruste und natürlich auch mit Vollkornmehl. Hier in Morogoro gibt es vorallem eine Art Tostbrot zu kaufen, doch manche Bäcker verkaufen auch Rührkuchen oder sogar etwas brauneres Brot. Neulich hatten wir Besuch von einem Safina Mitarbeiter aus Iringa, der einigen unserer Jungs gezeigt hat wie man mit einem großen Topf und Holzkohle auch Brot backen kann. Das selber gebackene Brot schmeckt besser, ist aber ohne Backofen teuer in der Herstellung. Brot ist aber hier eigentlich kein richtiges Nahrungsmittel, an dem man sich satt essen kann. Dazu gibt es Ugali, eine aus Maismehl und Wasser gerührter fester Brei. Davon können unsere Jungs Berge verdrücken, schon zum Mittagessen. Bisher wurde alles auf offenem Feuer gekocht und wir haben sehr viel Feuerholz benötigt. Nun haben wir einen Handwerker gefunden, der uns einen einfachen Holzherd mit z

Behördenmarathon

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Nach einer vollen Woche tut es gut auch einmal wieder die schönen Seiten dieses Landes wahrzunehmen. Zusammen mit einer Freundin von Franziska sind wir einen anderen Berg hochspaziert. Jannis ist den Weg bei einem Schulausflug schon einmal gelaufen. Auf einem Bergrücken hat man abwechselnd in beide Richtungen eine schöne Aussicht. Der Regen hat nun nachgelassen und wir haben immer wieder Sonnentage. Heute morgen war es wieder gut zum wandern, etwas bedeckt und nicht zu heiß. Neben den Arbeitstagen bei Safina habe ich auch immer wieder in der Stadt viel zu erledigen. Seit einiger Zeit versuchen wir die Grundsteuern für das Safinagelände zu bezahlen. Was in Deutschland mit einer Unterzeichnung einer Einzugsgenehmigung erledigt ist, war bei uns leider deutlich komplizierter. Nicht überall ist das Land schon vermessen, so dass man erst jemand beauftragen muss, der eine amtlich anerkannte Vermessung macht. Diese Vermessung muss von der Stadtverwaltung anerkannt und beim Grundbuchamt dann a

gefunden

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Heute haben wir unseren ersten Schulausflug gemacht. Alle waren endlich wieder gesund. Mit dem Bus sind wir bis nach Mikumi gefahren und haben neben der Strasse nach wilden Tieren Ausschau gehalten. Das intensive Suchen war anstrengend, denn das Gras ist meist schon sehr hoch, so dass selbst von einem Elefanten kaum etwas zu sehen ist. Wir haben Herden von Affen und Antilopen gesehen und auch viele Giraffen. Nur die erhofften Elefanten direkt neben der Strasse waren leider schon wieder weg bis wir kamen... Nur etwas weiter weg unter den Bäumen konnten wir sie noch erspähen. Aber die meisten von unseren Jungs waren schon einmal richtig in einem Safaripark und kennen die Tiere. Diese Woche nach Pfingsten sind bei uns zwar kein Ferien, aber wir machen mal andere Dinge zusammen, zB. einen Ziegenstall bauen oder diesen Ausflug. Einer unserer Jungs wollte aber unbedingt nach Hause. Und im Gegensatz zu manch anderen, die auch gerne heimgefahren wären hatte er einen triftigen Grund. Sein klei

krank machen

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 Eigentlich wollte ich heute mal krank machen und meine Halzentzündung und Darmverstimmung auskurrieren, nachdem ich endlich mal selber beim Doktor war. Die letzten Wochen und Wochenenden haben Doris und ich einige kranke Schüler zum Arzt gebracht. Leider ist die Krankheitsphase noch nicht ganz vorbei und hat auch bei mir ihre "Erreger" hinterlassen. Inzwischen waren fast alle mal krank: Nur zwei sind bis heute verschont geblieben. Diese zwei haben vor dem Abendessen oft nochmal fleissig gelernt, während die anderen sich draussen rumgetrieben und sich von den Mücken haben stechen lassen.. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Auf jeden Fall musste ich zu meinem Entsetzen heute morgen die SMS von einem Lehrer lesen, dass heute Nacht schon wieder zwei ins Krankenhaus mussten. Einen hatte ich erst die Tage zum Doktor gebracht und er hatte schon mit der Malariabehandlung begonnen. Doch anstelle auszuruhen, war er abends wieder unterwegs... Manchmal wäre es vielleicht einfacher die Ju

leerer Tank

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Für ein paar neue Wege und die geplanten neuen Gebäude auf dem Gelände ist gerade eine Planierraupe bei Safina unterwegs. Da an einigen Stellen schon Wasserrohre an den Stellen vergraben waren, mussten wir diese wieder entfernen, damit sie nicht beschädigt werden. Deshalb haben unsere Jungs gerade kein fließend Wasser in ihrem Wohngebäude. Auch bei uns zuhause kam am Wochenende kein Wasser mehr aus der Leitung. Das ist schon richtig unangenehm und ungewohnt, wenn man nicht einfach den Hahn aufdrehen kann. Wenn man nicht waschen und duschen kann, wie es nötig wäre. Wie soll die Schuluniform bis Montag wieder sauber sein? Das bringt uns unter Druck. Doch Gott sei Dank war der Schaden nach 2 Tagen wieder repariert und es floss wieder Wasser in unseren Tank! Wenn das Ungetüm von Bulldozer bei Safina fertig ist, werden wir uns auch anstrengen die Leitungen möglichst schnell wieder anzuschließen. So ähnlich wie mit dem Wasser ist das auch mit unserem Beziehungs-Tank. Wir haben ein Proble

Malaria

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Malaria legt den stärksten Mann um. Das haben wir gestern wieder erleben müssen, als einer unserer starken jungen Männer ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Noch am Tag zuvor hat er geholfen diesen Wassertank zu besorgen und in einer super Teamarbeit wurde er dann auf unseren Hügel gerollt. Doch schon am nächsten Morgen konnte er nicht mehr aufstehen. Nur mit Mühe konnte er auf dem Motorrad zwischen Fahrer und Mitfahrer eingeklemmt ins Krankenhaus gebracht werden. Bis ich dazukam hatte er schon den Tropf am Arm und es war Blut abgenommen worden für das Labor. Während wir noch auf den Laborbefund warteten konnte ich einem anderen Autofahrer meinen Wagenheber ausleihen, denn er war direkt vor dem Eingang mit einem Platten stehengeblieben. Später erfuhren wir dann, dass unser Patient nicht nur eine starke Malaria hat, sondern wahrscheinlich auch Typhus. Bis die Behandlung begonnen wurde war es dann schon später Nachmittag. Heute Nachmittag war er dann schon wieder auf den Beine