krank machen

 Eigentlich wollte ich heute mal krank machen und meine Halzentzündung und Darmverstimmung auskurrieren, nachdem ich endlich mal selber beim Doktor war. Die letzten Wochen und Wochenenden haben Doris und ich einige kranke Schüler zum Arzt gebracht. Leider ist die Krankheitsphase noch nicht ganz vorbei und hat auch bei mir ihre "Erreger" hinterlassen. Inzwischen waren fast alle mal krank: Nur zwei sind bis heute verschont geblieben. Diese zwei haben vor dem Abendessen oft nochmal fleissig gelernt, während die anderen sich draussen rumgetrieben und sich von den Mücken haben stechen lassen.. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Auf jeden Fall musste ich zu meinem Entsetzen heute morgen die SMS von einem Lehrer lesen, dass heute Nacht schon wieder zwei ins Krankenhaus mussten. Einen hatte ich erst die Tage zum Doktor gebracht und er hatte schon mit der Malariabehandlung begonnen. Doch anstelle auszuruhen, war er abends wieder unterwegs... Manchmal wäre es vielleicht einfacher die Jungs hätten noch nicht so viel durchgemacht und würden nicht so die Zähne zusammenbeissen und rechtzeitig sagen, dass sie sich krank fühlen. Andererseits ist das gerade das gemeine an manchen Krankheiten, man fühlt sich zuerst noch nicht so richtig krank, doch wenn man zu lange wartet, wird es dann echt gefährlich.
So bin ich also wieder losgefahren zu dem kleinen Krankenhaus, das am nächsten zu unserer Schule liegt. Auf dem Weg dorthin hatte sich ein großer Bus in einem Schlammloch festgefahren. Mit Mühe kam ich im Straßengraben schlingernd an ihm vorbei. Nachdem ich eine halbe Stunde beim Krankenhaus gewartet hatte bis der Kassier seinen Tee getrunken hatte durfte ich dann auch die Rechnung bezahlen. Erst dann wurde unserem Kranken die Infusionsnadel gezogen und wir konnten ihn wieder mit nach Hause nehmen. Noch kurz nach den anderen sehen und checken, ob es neue Kranke gibt... Mit den Lehrern das weitere Vorgehen absprechen und die Notreserve in der Kasse wieder auffüllen. Noch ein Blick auf die Planierraupe, die immer noch bei uns im Schlamm wühlt, damit aus einem Hang wenigstens ein Minifussballplatz
werden könnte. Dann endlich wieder heim, mir läuft die Nase und ich bin total durchgeschwitzt. Es beginnt wieder zu regenen und ich muss rückwärts fahren, da es keinen Platz zum drehen gibt ohne im Matsch stecken zu bleiben. Auf dem Weg hat ein Nachbar sein Motorrad stehen lassen. Ich versuche daran vorbeizufahren und rutsche in das Feld neben der Strasse. Zum Glück kommen genügend Leute vorbei, die mir helfen und mich wieder aus dem Matsch schieben. Zuhause erwartet mich Doris mit einem wunderbaren Essen. Gerade fällt mir auf, dass ich seit heute Morgen gar keine Schmerztablette mehr gebraucht habe.

"Das beste Mittel, um über die eigene Krankheit hinwegzukommen und sie innerlich zu überwinden, besteht darin, dass man sich anderer annimmt, die noch kränker sind."
- Friedrich von Bodelschwingh -

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