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Stabübergabe

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Im Ramen der Jahreshaupt-versammlung von Safina in unserer Schule wurde gestern offiziel die Schulleitung an meinen bisherigen Stellvertreter Amani übergeben. Dies ist ein wichtiger Schritt unabhängiger zu werden für die Schule und auch für Safina . Schon die letzten Monate haben Amani und ich viele Entscheidungen zusammen besprochen und auch einiges im Büro zusammen erledigt. Jedoch der Schulstart im Januar 2021 wird sicher nochmal eine Herausforderung für uns beide: Es werden nochmal drei neue Lehrer zum Team dazustoßen und wir werden ein neues System mit einer Einführungsklasse haben. Während des ersten Jahres bei uns könen dann die Schüler (die ja häufig noch nicht lange ein Leben auf der Straße hinter sich gelassen haben) erst einmal einiges Schwierige in ihrem Leben aufarbeiten und sich an den Schulalltag gewöhnen. Dazu bekommen sie Anstöße in einem lebenspraktischen Unterricht in kleinen Gruppen wo auch mal Zeit ist zu reden. Viele wichtige Themen, die sie nicht im Elternhaus ge

Buschfeuer

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  Selbst in den deutschen Medien konnte man das Feuer am Kilimanjaro verfolgen. Doch der ausbleibende Regen und die ungewöhnliche Hitze gerade sorgen auch in anderen Landesteilen für Feuer. Letzte Woche haben wir erfahren, dass große Teile einer Gemüsefarm, von der wir immer wieder Gemüse kaufen über Nacht abgebrannt sind. Die Existenzgrundlage einer christlichen Familie und vieler Angestellten ist verschwunden. Am Montag bemerken unsere Schüler Brandgeruch in der Nacht und entdecken ein Buschfeuer, dass sich der Schule nähert. Schnell verlängern sie einen Gartenschlauch mit einem Reserveschlauch aus der Landwirtschaft und schaffen es das Feuer an der Grundstücksgrenze direkt hinter dem Schülerwohnheim einzudämmen. Alle helfen zusammen wie ein Team. Die Feuerwehr, die es nur in der Stadt gibt würde nie in unser abgelegenes Dorf kommen. Am Morgen nach der Morgenandacht werden die Schüler gelobt für ihr mutiges und schnelles Handeln. Jeden Morgen lesen wir zusammen ein Kapitel aus der Bi

Lehrersuche

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  Für das kommende Schuljahr, das im Januar bei uns beginnt suchen wir drei neue Lehrer. Auf eine Ausschreibung im Rundbrief von Safina melden sich etliche, die gerne bei uns arbeiten wollen. Nun hören wir uns jede Woche "Probeunterricht" an und versuchen in Interviews passende Kandidaten und auch eine Kandidatin näher kennen zu lernen. Das ist richtig anstrengend, denn am Schluss müssen wir uns ja auf jeweils eine Person festlegen. Erfahrene Lehrer zu finden, die für ein kleines Gehalt arbeiten und auch noch mit Überzeugung die Arbeit von Safina hier mittragen ist jedoch nur möglich, wenn sich jemand für diese Arbeit "berufen" fühlt und auch Einschränkungen oder Nachteile einer solchen Stelle in Kauf nimmt. Wie sich das von der Bewerber-Seite anfühlt haben wir bei dem Geschichtslehrer von Jannis mitbekommen. Er ist ein leidenschaftlicher Prediger und wir kennen seine Familie gut aus unserer Gemeinde. Sie sind uns über die Jahre zu Freunden geworden. Da die Arbeitsg

Praktika und Prüfungen

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Unsere Berufsschüler haben solange die Schule geschlossen war (über die Corona Zeit) mitgeholfen die Felder und Tiere der Schule weiter zu versorgen. Anschliessend sind sie in ihre Praktika in verschiedene Betriebe gegangen. Die Zeit war sehr gut für sie und alle Seiten haben gemerkt, dass unsere Schüler doch schon einiges gelernt haben. Nach dem Praktikum durften sie nun endlich in die Ferien fahren. Während die einen sich ausruhen, bereiten sich unsere Sekundarschüler auf die Prüfungen vor. Es wurde schon deutlich, dass einige große Lücken haben, weil sie in der Zeit, als die Schule geschlossen hatte, nicht selber weitergelernt haben. Einem Schüler haben wir empfohlen, doch lieber in die Berufsschulklasse zu wechseln, da die Leistungen nicht reichen um in der Sekundarschule mitzuhalten. Da Land- und Hauswirtschaft auch nicht seine Vorlieben sind haben wir ihm im Dorf bei einem Handwerker einen Praktikumsplatz besorgt. Am Wochenende darf er sich noch Arbeitsschuhe und Kleider besorgen

back to normal

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Wir sind gut wieder angekommen in Morogoro. Eine volle Woche liegt bereits hinter uns. Es war heute schon etwas ungewohnt einen ganz "normalen" Gottesdienst zu besuchen und all die lieben Menschen wiederzusehen und gemeinsam die bekannten Lieder zu singen ohne irgend welche Einschränkungen. Fast ein halbes Jahr haben wir uns als englischsprachige Gemeinde nicht getroffen, doch nun es geht wieder weiter, fast normal.  Während unseres Urlaubs in Deutschland wurde hier an der Baustelle fleissig weiter gebaut. Gestern haben wir mit dem ganzen Baukomitee zusammen die Fortschritte bewundert und Einzelheiten des Baus weiterbesprochen. Nun suchen wir noch dringend weitere Lehrer für das neue Schuljahr um wirklich auch mit einer Hauswirtschaftsklasse starten zu können. Schon in Deutschland haben mich immer wieder Bilder und Details aus Morogoro erreicht und ich war in Gedanken oft bei der Schule. Doch wir hatten auch sehr schöne arbeitsfreie Tage mit der Familie, die uns sehr gut geta

Schichtwechsel

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Die letzten Monate in unserer Schule waren geprägt von einer kleinen intensiven Gemeinschaft. Die verbliebenen Schüler verbrachten die Vormittage meist mit Feldarbeit zusammen mit Ihrem Landwirtschaftslehrer. Am Abend wurde der Tag mit einer Andacht abgeschlossen bevor man zusammen Abend gegessen hat. Es war viel Zeit um über Lebensfragen zu reden. Zu dieser kleinen Gemeinschaft haben wir einen Schüler aus der Stadt eingeladen, den Safina seit Jahren unterstützt, da seine Eltern das nicht mehr können. Er steht kurz vor dem Schulabschluss und hatte nun auch eine Zwangspause während der Corona Zeit. Als er zu uns kam im März bekam er eine Bibel geschenkt und fing eifrig an darin zu lesen. Nun, da die Schulen wieder geöffnet werden und er zurück in die Stadt geht zeigt sich die Frucht dieser Zeit. Er hat fleisig mit auf dem Feld geholfen und wir können uns auf eine gute Reis-, Mais- und Bohnenernte freuen. Aber er hat sich auch innerlich sehr verändert. In der Schulgemeinschaft lernte er

Erster Spatenstich

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Seit Wochen geht es ruhig in unserer Schule zu, denn die Schule ist immer noch geschlossen. Nur von den umliegenden Reisfeldern hört man immer wieder Krach, den die Leute dort machen um die Vögel zu verscheuchen. Jetzt kurz vor der Ernte kommen sie in Scharen geflogen um sich dort satt zu fressen. Auch unsere verbliebenen Schüler leisten jetzt Wachdienst bei unserem Feld, damit die Arbeit dort nicht vergeblich war. Doch gestern wurde es richtig unruhig auf dem Gelände, denn seit langem hat der Bauausschuss von Safina wieder in Morogoro getagt. Zusammen mit dem Bauunternehmer haben wir letzte Absprachen für den Bau der Kantine und der Schul- und Ausbildungsküche getroffen. Unser Ausschussvorsitzender und der Bauunternehmer haben dann symbolisch "den ersten Spatenstich" getan. Zur Feier des Tages gab es dann noch einen leckeren Imbiss. Es war ein langer Weg bis hierher. Verschiedene Visionen der Gebäudenutzung, unvorhersehbare Ereignisse, und am Ende die Realität der tats

abhängig

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 Dieser junge Mann kam Ende letzten Jahres zu uns an die Schule um eine Kochausbildung zu beginnen. In Dodoma war er auf der Strasse gelandet und wurde drogenabhängig, wie leider viele Jugendliche und sogar Kinder in Tansania. Nach einer erfolgreichen Entziehungskur in einer Einrichtung für Jugendliche in Dar es Salaam kam er direkt zu uns. Der Start zurück in einen Schulalltag war nicht leicht für ihn. Er vermisste seine alten Freunde von der Strasse und tat sich schwer mit den anderen Schülern Freundschaften zu knüpfen. Nur mit Mühe konnten wir ihn davon abhalten aufzugeben, da ihm das Lernen sehr schwer fiel. Inzwischen strahlt er uns jedesmal  mit einem breiten Grinsen im Gesicht an, wenn wir ihn begrüßen. Er hat in der Berufsschulklasse zwei gute Freunde gefunden. Mit diesen zusammen hat er gerade die Aufgabe mit übernommen sich um das Schulgelände, die Felder und Tiere zu kümmern, solange die Schule geschlossen bleiben muss.  Gemeinsam verbringen die drei viel Zeit auch m

Auszug aus dem Homeoffice

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In dem kleinen Bürogebäude von unserer Schule waren bisher unsere Lehrer untergebracht. Es war wichtig, dass sie in der Nähe unserer Schülerwohnheime wohnten. Denn jede Woche hat ein anderer Bereitschafsdienst um Erzieheraufgaben auch am Abend zu übernehmen. Seit diesem Jahr hat ja unser Landwirtschafslehrer die Erzieher Stelle übernommen und wohnt immer vor Ort. In der Zwischenzeit haben sich die meisten Lehrer ein Zimmer im Dorf genommen, denn es ist gut nach der Arbeit auch etwas Abstand zum Ausruhen zu bekommen. Nun ist auch ein Zimmer frei geworden und ich kann daran denken für die Administration der Schule ein Büro einzurichten. Alle Büroarbeiten habe ich bisher zuhause in unserem Gästezimmer erledigt. Leider ist dieses Zimmer bedingt durch die seit letzem Jahr anhaltende Regenzeit sehr feucht und der Schimmel gedeiht immer wieder  an Tür und Wänden. Bisher hatte mir das nicht so viel ausgemacht, doch seit ein paar Wochen spüre ich deutliche Symptome wenn ich nur ein paar Minut

Alles wieder anders

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Die Halbwertszeit von Informationen ist dieser Tage sehr kurz. Ständig kommen neue Entscheidungen dazwischen, die unser Leben in Aufruhr bringen. Die fröhlichen Gesichter auf dem Bild täuschen etwas, denn es ist ein Abschiedsbild. Das BMZ hat alle Freiwilligen wegen der Corona Krise nach Deutschland zurückgerufen. Zwei Kurzzeitler die bei Safina waren müssen uns kurzfristig verlassen. Auch unsere Tochter Debora muss nach Deutschland fliegen. Sie ergatterte heute Abend einen der letzten Flüge, die gerade noch verfügbar sind, denn viele Fluggesellschaften stellen ihre Flüge nach Tansania ein. Heute mussten auch alle Schulen und Universitäten in Tansania (für erst mal 30 Tage) schließen. Jannis und Franziska sind zuhause und versuchen im virtuellen Klassenzimmer weiterzulernen. Ob Jannis seine ersten Abitur relevanten Prüfungen im Mai/Juni hier in Morogoro machen kann ist offen. Auch ein Wechsel an eine andere Schule (wo auch immer) ist vor den Prüfungen kaum mehr möglich. Auch unsere

einander verstehen

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Freunde können sich blind vertrauen. Sie verstehen sich manchmal auch ohne Worte und können sich helfen die richtigen Schritte im Leben zu wagen. Wenn wir Vertrauen in einander haben, können wir einander eine Stütze sein, auch wenn es schwierig wird. Dabei ist die Sprache nicht immer das größte Problem sich wirklich gut zu verstehen. Sich in den anderen einfühlen zu können, zu wissen was den anderen bewegt, was ihm Angst macht, welche Schwierigkeiten er im Leben hatte, ist manchmal noch wichtiger als dieselbe Muttersprache zu sprechen. Dazu gibt es so unterschiedliche Persönlichkeiten, jeder hat seine Eigenheiten. Mir fiel das neulich an unseren Tieren auf. Während die Hunde immer freudig zu mir herlaufen um sich ihre Streicheleinheiten abzuholen ist das bei den Schafen ganz anders. Seit zwei Jahren kennen sie mich und wissen, dass ich ihnen nicht gefährlich werde. Trotzdem laufen sie davon, wenn ich zu nahe an sie herangehe. Da konnte noch nicht genug Vertrauen wachsen. Vor

Schulstart

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Wie auf diesem Bild macht der Regen gerade eine Pause und die Schule fängt wieder an. Nach dem Seminar für (fast) alle Safina Mitarbeiter vor Weihnachten ging es im Neuen Jahr schon mit einem Seminar für die Freiwilligen in der ersten Januarwoche in unserer Schule weiter. (Die Schulabsolventen helfen in verschiedenen Safina Häusern für ein halbes Jahr mit und werden dafür vorbereitet.) Die erste Schulwoche haben wir schon geschafft und freuen uns über 5 neue Schüler und zwei Freiwillige. Doch das Jahr ist noch jung und die Planung ändert sich noch täglich. Schüler werden zu- und abgesagt. Unser neuer Lehrer ist nun auch schon eingetroffen der das Team in Mathe und Naturwissenschaften unterstützen wird. Dieses Jahr haben wir auch sehr zeitig die Prüfungsergebnisse vom letzten Jahr bekommen. Leider haben zwei unserer Schüler den Abschluss nicht geschafft. Das hat uns allen einen Dämpfer versetzt, den wir erst noch verarbeiten müssen. Dafür hat uns zu Beginn des Jahres eine gute Nach