Malaria

Malaria legt den stärksten Mann um. Das haben wir gestern wieder erleben müssen, als einer unserer starken jungen Männer ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Noch am Tag zuvor hat er geholfen diesen Wassertank zu besorgen und in einer super Teamarbeit wurde er dann auf unseren Hügel gerollt. Doch schon am nächsten Morgen konnte er nicht mehr aufstehen. Nur mit Mühe konnte er auf dem Motorrad zwischen Fahrer und Mitfahrer eingeklemmt ins Krankenhaus gebracht werden. Bis ich dazukam hatte er schon den Tropf am Arm und es war Blut abgenommen worden für das Labor. Während wir noch auf den Laborbefund warteten konnte ich einem anderen Autofahrer meinen Wagenheber ausleihen, denn er war direkt vor dem Eingang mit einem Platten stehengeblieben. Später erfuhren wir dann, dass unser Patient nicht nur eine starke Malaria hat, sondern wahrscheinlich auch Typhus. Bis die Behandlung begonnen wurde war es dann schon später Nachmittag.
Heute Nachmittag war er dann schon wieder auf den Beinen. Obwohl er eine anstrengende Nacht hinter sich hatte. In dem kleinen Sechsbettzimmer lag noch bis heute Mittag ein Mann, der immer wieder Blut spuckte. Entsprechend sah es im Zimmer heute auch aus, da anscheinend sonntags nicht geputzt wird. Gestern hatte sich dann auch noch ein Lehrer krank gemeldet, auch mit Malaria. Heute morgen wurde der nächste unserer Schüler krank und musste auch ins Krankenhaus. Malaria ist nach wie vor sehr gefährlich, wenn sie unbehandelt bleibt. Hier krank zu sein ist nochmal unvergleichlich schwieriger als das in Deutschland ist. Unsere Schüler haben keine Krankenversicherung, es gibt keinen Rettungswagen, im Krankenhaus gibt es nichts zu essen. Alle Leistungen müssen erst bar bezahlt werden, bevor die Behandlung beginnt. Wenn nicht ein Angehöriger oder Lehrer sich um die Kranken kümmert, hat man sehr schlechte Karten. Wie schön, dass sich auch die Mitschüler kümmern. Einer kam heute mit, um die zwei Kranken zu versorgen und den einen wieder heimzubegleiten. Wenn es einem schlecht geht und man Schmerzen hat tut es gut, wenn jemand da ist, der einem hilft. Wenn ein paar Worte genügen um Hilfe zu bekommen.

"Gott beugt sich von der Höhe seiner Herrlichkeit herunter, um auf meine Gebete zu hören. Er ist wie ein behutsamer Arzt oder liebender Freund, der sich über den Kranken beugt, um jedes schwache Flüstern zu verstehen. Wenn unser Beten so schwach ist, dass wir es selbst kaum vernehmen, neigt Gott doch sein Ohr zu uns und achtet auf unser leisestes Flehen."
- Charles Haddon Spurgeon -


Kommentare