Endspurt nach Hause

Nach unserem Schulschlussgottesdienst, Safina Lehrer und ein Teil der Schüler
Gestern früh um 5 klingelt mein Wecker. Es ist noch dunkel als ich aus dem Haus gehe. Aus der Stadt ist der morgendliche Ruf des Muhezin zu hören. Es ist Zeit die ersten Jungs wieder zum Bus zu bringen, denn unser erstes Schuljahr ist zu Ende. Als ich am Hostel ankomme ist alles wie ausgestorben, nicht mal der Nachtwächter ist zu sehen. Ein Blick durchs Fenster zeigt mir, dass die vier, die ganz früh los müssen zwar schon wach sind, aber erst gerade aus dem Bad kommen. Ich mahne zur Eile. Der Bus, für den ich schon die Fahrkarten gekauft habe wartet nicht auf Euch! Dann beginnen sie ihr Gepäck einzuräumen, Schachteln mit Büchern und Heften um in den Ferien lernen zu können. Bis die Vier mit ihrem Gepäck endlich im Auto sitzen ist es schon sehr spät. Keine Ahnung, wie ich bis zur Abfahrtszeit an den Busbahnhof kommen soll. Doch der Geländewagen übersteht die Fahrt über die Waschbrettpiste in die Stadt in Rekordzeit. Als wir gerade parken, sehen wir den Bus aus dem Tor fahren. Schnell alles Gepäck wieder ins Auto - und wir nehmen die Verfolgung auf durch die Stadt Richtung Dodoma. Es ist inzwischen schon viel Verkehr. Wir haben nur eine Chance, den Bus bei der Waage, an der alle schweren Fahrzeuge gewogen werden einzuholen. Endlich haben wir es bis dahin geschafft. Ich fahre an der Schlange, die sich dort gebildet hat, vorbei und tatsächlich kurz vor der Waage steht der Bus den wir suchen. Schnell laden wir das Gepäck um während der Bus schon langsam auf die Waage rollt. Dann können sich die Vier entspannt auf ihren Heimweg nach Singida machen.
Erleichtert fahre ich nach Hause zum Frühstück. Danach bringen Doris und ich noch die meisten der anderen Schüler und zwei Lehrer zum Bus. Drei Jungs müssen erst noch zum Interview in der Berufsschule in unserer Nähe - sie möchten ab Januar eine Ausbildung als Schlosser, Schreiner und Elektriker machen. Am Nachmittag erfahren wir, dass sie nun alle drei einen Ausbildungsplatz bekommen haben, Gott sei Dank!
Über die langen Weihnachtsferien werden alle unsere Jungs in einer Safinapflegefamilie sein und ich kann mich nun mehr um die weitere Planung und um den Bau kümmern. Dort gibt es schon große Fortschritte und wenn es so weiterläuft, können wir bis zur Regenzeit mit dem Rohbau fertig sein.

Im Abschlussgottesdienst haben wir darüber gesprochen wo wir zuhause sind. Für unseren Jüngsten war das klar, bei Vater und Mutter. Doch ein paar haben ihre Familie seit Jahren nicht gesehen. Vielleicht haben sie nun die Chance nach allen Brüchen in ihrem Leben zu merken, dass sie als Kinder Gottes  zu Seiner großen Familie gehören dürfen und dass wir einen guten Vater haben, der uns alle eines Tages in die Arme schließen wird.

Heute Morgen bekomme ich eine SMS und lese, dass nun auch die letzten drei spät in der Nacht gut in den Safina Häusern angekommen sind.


"Auch wenn Sie kaum etwas über Ihre Zukunft wissen, steht eines fest: Es ist vorgesehen, dass Sie am Plan Gottes mitwirken sollen, anderen von Gott zu erzählen, der sie liebt und sie nach Hause bringen möchte."
- Max Lucado -

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