Vatertag

Zu meiner großen Überraschung wurde ich schon heute morgen beglückwünscht, ohne zu wissen warum. In der englischsprachigen Welt wird heute Vatertag gefeiert. Die Idee finde ich sehr wertvoll, wenn ich auch mit der Kultur in Deutschland, wie und wann dieser Tag gefeiert wird wenig anfangen kann. Mir wurde die Tage wieder ganz besonders bewusst, wie wichtig unsere Verantwortung als Väter für unsere Kinder ist. Wir haben das in Deutschland bei der Begleitung Alleinerziehender ja schon leidvoll miterleben dürfen. Nun sehen wir es aus ganz anderer Perspektive an den jungen Männern, die fast ausnahmslos ein gebrochenes Verhältnis zu ihren Vätern haben. Wenn mich manche "Baba" nennen geht mir das nah und ich weiß, dass ich ihnen das nicht geben kann, was ihnen ihre eigenen Väter vorenthalten haben. Die Defizite sind teilweise riesengroß und verursachen große Probleme im Zusammenleben mit Anderen. Kinder brauchen eine Familie mit einer Mutter und einem Vater um sich gesund entwickeln zu können. Ein wenig Familienersatz versuchen wir anzubieten bei Safina. Manchmal gelingt das auch über alle Kulturen und Defizite hinweg. Wie kleine Kinder werden sich die Jungs über die Bälle freuen, die wir gestern aus der Fabrik in Iringa geschickt bekommen haben. Voll begeistert sind sie natürlich auch über die neue Sattelitenschüssel an unserem Schulgebäude mit der sie diese Wochen einige Spiele des Worldcup mitverfolgen können. Mit zwei Lehrern (die auch kaum älter sind als sie selber) hatten sie schon ein Team gegründet und in der Lokalliga mitgespielt. Zwar nicht besonders erfolgreich bisher, doch da wächst ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, das sie vermutlich so selten in ihren Ursprungsfamilien erlebt haben.
Gott unser Vater kann das Wunder tun und Wunden heilen. Er verbindet seine Kinder zu einer weltweiten Familie, die über Kontinente hinweg zusammenhalten und so gut wie möglich ihre Verantwortung füreinander wahrnehmen.

"Nichts und niemand kann Familie ersetzen."
- Reinhard Marx -

Diese Woche ist mir ein weiteres Zitat begegnet (bei einem Vortrag den wir unterwegs angehört haben), was zeigt, dass auch bestimmte Strömungen in unserer Gesellschaft dazubeitragen die Keimzelle der Gesellschaft, die Familie, zu zerstören:

"Das Geheimnis der heiligen Familie ist die irdische Familie. Um Erstere zum Verschwinden zu bringen muß Letztere theoretisch und praktisch vernichtet werden."
- Karl Marx -


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