Internationaler Tag

Auch in Morogoro gibt es eine Internationale Schule, da sind wir froh, denn sonst müssten unsere Kinder ins Internat. Sie ist nicht ganz so international wie an anderen Orten in Tansania, doch am "International Day" kommen auch Gäste, die sonst nicht da sind und Schüler aus anderen Schulen zu Besuch für einen Sportwettkampf. Gestern war wieder so ein "International Day" und Jannis und Franziska wollten ganz früh da sein um beim Aufbau zu helfen. Bis es so richtig losging nutzte ich die Zeit um noch einen Safina Schüler im Krankenhaus zu besuchen. Er musste am Wochenende notfallmäßig mit starken Schmerzen ins Krankenhaus gebracht werden. Doch gestern morgen lief er schon wieder herum. Er hat starke Malaria, doch mit den richtigen Medikamenten geht es einem schnell wieder besser. Ich ließ ihm noch Geld da um die offenen Rechnungen im Krankenhaus bezahlen zu können, denn eine Krankenversicherung haben hier die wenigsten.
Später konnte ich dann Jannis beim "Fußball Worldcup" bewundern. Seine Manschaft schaffte es immerhin ins Halbfinale. Jede Klasse hatte noch eine kleine Ausstellung zu einem Land gemacht. Franziskas Klasse hatte einiges zu Kambodscha vorbereitet. Ich habe dort geröstete Heuschrecken probieren können, die es auch in Tansania zu kaufen gibt. Am ägyptischen Stand gab es leckere Falafeln. Ich konnte mich neben vielen Tansaniern auch mit Engländern und Amerikanern und einem Franzosen unterhalten. Besonders interresant war die Begegnung mit einem Südkoreaner. Er hat sein Haus dort verkauft und nur noch ein paar Dinge in einem Container untergestellt. Dann ist er mit seiner Familie nach Tansania gekommen um hier als Missionar zu arbeiten. Seither hatte die Familie einige schwere Erfahrungen machen müssen. Ein Mann aus Uganda fühlt sich hier auch nicht so wohl, denn er spricht kein Kiswahili. Er freut sich über eine Einladung zu unserem englischsprachigen Gottesdienst. Zwischendurch klingelt mein Telefon und ich erfahre, dass unser Safina Schüler immer noch nicht aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ich versuche einen Pfleger dort zu erreichen, der mir dann verspricht zu helfen. Am späten Nachmittag darf er endlich heim.
Während des Halbfinales unterhalte ich mich dann mit einem Schweizer, dessen Enkel auch mitspielt. Viele Gespräche drehen sich um die Schwierigkeiten, die Ausländer gerade haben um ein Visum für Tansania zu bekommen, bei uns war es ja auch ein Wunder, dass wir es in letzter Minute noch bekommen haben. Wenn die Zahl der Ausländer hier auch deutlich zurückgeht, wächst die Zahl derer immer weiter, bei denen die Botschaft der Missionare angekommen ist. Und diese Botschaft wird auch von Tansaniern wieder nach Europa zurückgetragen. Denn vielerorts in Deutschland hat man sie leider schon vergessen, weil der Reichtum uns taub für die gute Nachricht gemacht hat. Ich hoffe viele hören sie neu in dieser Woche und beim kommenden Osterfest!

"Als die Weißen nach Afrika kamen, hatten wir das Land und sie die Bibel. Dann lehrten sie uns, mit geschlossenen Augen zu beten - und als wir die Augen wieder öffneten, hatten sie das Land, und wir hatten die Bibel."
- Jomo Kenyatta -

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