geteilte Freude

Richtig froh bin ich über meinen Lehrerkollegen Amani, der bei uns seit März Landwirtschaft unterrichtet. Ihm spürt man ab, dass er das aus seinem Glauben heraus tut. Damit ist er ein sehr gutesVorbild für unsere Jungs. Gestern wurde er nun offiziell zum stellvertretenden Schulleiter ernannt. Froh bin ich auch über unseren Erzieher Robert, der sich nach ein paar Monaten der Probezeit nun entschieden hat bei uns an der Schule zu bleiben um unsere Schüler auch ausserhalb der Schulzeiten zu begleiten und ihnen ein guter Hausvater zu sein. Amani und er werden sich nun mehr um unsere Schüler kümmern, so dass ich mich mehr den admins-trativen und baulichen Fragen zuwenden kann.

"Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz."
- Marcus Tullius Cicero -
 
Leider erreichen uns auch immer wieder traurige Nachrichten. Viele von Euch haben sicher von dem Tanklaster gelesen oder gehört, der in Morogoro explodiert ist. Bei dem Unglück und an den Verletzungen sind nun schon über 100 Menschen gestorben. Die ganze Nation hat am Fernseher die Beerdigung der vielen Opfer mitverfolgt und mit getrauert. Dort in der Nähe werden wir nächste Woche wieder regelmäßig vorbei kommen, wenn wir unsere Kinder zur Schule bringen. Die verkohlten Bäume und der verbrannte Boden wird uns noch lange an dieses Unglück erinnern.
Gestern haben wir leider auch von dem Tod eines nahen Verwandten unseres Erziehers erfahren. Wir konnten dann Robert, diesen kräftigen Mann in die Arme nehmen und mit ihm trauern. Heute Abend erreicht uns die Meldung vom Tod eines Hausvaters einer anderen Safina Einrichtung. Noch letzte Woche war er in Morogoro und hat sich um die Schüler aus seinem Haus, die bei uns an der Schule sind gekümmert. Freud und Leid liegt auch diese Woche wieder nah beieinander. Doch trotzdem wollen wir nicht aufhören Gott zu danken für jeden Tag an dem er uns wieder neue Kraft für unseren Dienst gibt.

"Es ist ein Wunder, dass unser Jammer und unsere Tränen uns nicht hindern, von Herzensgrunde zu loben und zu danken, weil die Ursache unserer Freude so viel mächtiger ist als das Leid, das von dieser armen Erde stammt."
- Friedrich von Bodelschwingh -