Sie lieben es laut

Heute war es schon von weitem zu hören als ich zur Schule kam: Das neue Schlagzeug, das sich unsere jungsten Schüler gebastelt haben. Nur aus Teilen, die hier in der Schule übrig waren haben sie ein richtig lautes Instrument gebaut. Es ist schön wie kreativ diese Jungs sind und wie lebendig und fröhlich sie dabei sein können.Musik geht ihnen sofort in die Füße und sie tanzen dazu. Wenn Musik gehört oder gemacht wird macht es erst richtig Spass, wenn es ohrenbetäubend  laut ist. Lautsprecher können gar nicht groß genug sein um Musik anzuhören. Abends hören wir manches Konzert, das Kilometer weit entfernt stattfindet, manchmal auch nur das Radio des Nachbarn. Auch bei der Unterhaltung geht es manchmal laut durcheinander. Sogar im Gottesdienst haben wir das schon erlebt, wenn gebetet wird.

Es sind nun alle Schüler angekommen, die letzten kamen sogar früher als erwartet. Wir haben nun zwei kleine Klassen für den mittleren Bildungsabschluss und eine Landwirtschaftsklasse. Morgens-direkt nach dem Aufstehen- ist nun immer eine praktische Einheit auf dem Stundenplan, bei der alle auf dem Feld helfen sollen. Es geht nicht nur darum die Feldarbeit zu lernen, sondern auch einen Beitrag zum Unterhalt der Schule zu leisten. Doch da ist es dann richtig still, wenn`s darum geht früh aufzustehen. Doch zu einer anderen Tageszeit ist es gerade unerträglich heiss, da sollte man keine Feldarbeit machen. Vielleicht muss sich jemand früh ans Schlagzeug setzen um die Jungs aus den Betten zu bekommen...

In unserer Andacht heute ging es ums Beten. Jesus erklärt in seiner Bergpredigt, dass es nicht auf die Menge der Worte oder die Lautstärke ankommt, sondern dass Gott  unser Herz ansieht. Ein ehrlicher Gedanke in einem Moment der Stille, Gott hört es und weiß was wir brauchen.

"Er hört die Seufzer deiner Seelen und des Herzens stilles Klagen, und was du keinem darfst erzählen, magst du Gott gar kühnlich sagen."
- Paul Gerhardt -

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