hoffnungslos?

Ich muss zugeben: zuletzt hatte ich die Hoffnung aufgegeben. Meine Geduld war am Ende. Ich hatte nicht mal mehr den Glauben weiter dafür zu beten. Seit Monaten versuchen wir eine Arbeitserlaubnis auch für Doris wieder zu bekommen. Im ersten Anlauf wurde der Antrag abgelehnt. Worauf Safina Einspruch einlegte. Seither warten wir, wie viele andere Missionare auch, die abgelehnt wurden. Auf den im Internet veröffentlichten Listen haben wir immer wieder uns bekannte Namen gelesen, denen es ebenso geht. Auch von denen, die Einspruch erhoben haben, werden immer wieder viele abgelehnt.
Nun die Meldung "Einspruch stattgegeben" kommt überraschend und freut uns sehr, Gott sei Dank!

Letzte Woche im Lehrerkollegium gab es mal wieder eine Krisensitzung. Einer unserer Jungs, der sich schwer an Regeln halten kann ist auf frischer Tat ertappt worden. Das wäre zuerst mal noch kein Grund für eine Krisensitzung. Denn Fehler machen wir alle und wir sind im Allgemeinen großzügig bei denen die echte Anstrengung zeigen sich zu bessern. Nur dummerweise haben wir gerade diesen erst vor ein paar Wochen nach Hause geschickt, damit er sich in Ruhe überlegen kann ob er sich in Zukunft an die Regeln der Schule halten will. Als er wieder zurückkam hat er uns das sogar schriftlich bestätigt und wir hatten den Eindruck jetzt hat er es verstanden. Und nun das. Seinem Erzieher und ihm hatten wir erklärt, dass er nochmal eine Chance bekommt, wenn er sich von jetzt ab an die Regeln halten will... Ein Lehrer hat sich in der Sitzung noch für ihn eingesetzt. Nun war ich derjenige der eine unangenehme Entscheidung treffen musste: "Einspruch abgelehnt"
Gott sei Dank hatte dieser junge Mann schon seine Prüfung geschrieben. Ich habe für ihn auch noch nicht die Hoffnung aufgegeben und bete darum, dass er an einer anderen Schule weiter lernen kann. Als ich ihm zum Abschied die Hand gebe sagt er ganz kleinlaut: "Bitte vergib mir!" Und das war keine Floskel um mich in meiner Entscheidung umzustimmen, wie das hier so oft zu hören ist. Das kam aus tiefstem Herzen. "Ja ich vergebe dir, es tut mir Leid, dass ich dich nach Hause schicken muss!"

In unserem Leben müssen wir mit den Folgen unseres Handelns und den Entscheidungen anderer leben lernen. Doch das ist kein Grund die Hoffnung aufzugeben und Trübsal zu blasen. Wenn wir aus tiefstem Herzen das „Vergib mir“ sprechen. Dann wird Jesus für uns Einspruch erheben und uns Hoffnung machen und Gott wird uns zurufen: „Einspruch stattgegeben“


- Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. - Röm, 12, 12




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